Es kursieren viele Mythen und offene Fragen rund um das Thema Beckenboden nach der Geburt. Leider wird das Thema noch viel zu häufig tabuisiert, verharmlost, überdramatisiert oder ignoriert. MyPelvi möchte das ändern und zeigt dir, was genau mit deinem Beckenboden während der Schwangerschaft, bei der Geburt und danach passiert. 

Der weibliche Beckenboden & Geburt

Während und nach der Schwangerschaft verändert sich dein Körper in vielerlei Hinsicht und eine zentrale Rolle spielt dabei dein Beckenboden. Er wird während und nach der Schwangerschaft stark beansprucht und braucht deswegen besondere Aufmerksamkeit und vor und einige Wochen nach der Geburt regelmäßige Trainingseinheiten, zum Beispiel mit MyPelvi.

Was passiert mit dem Beckenboden während der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft wird dein Beckenboden durch das zusätzliche Gewicht des Babys stark belastet. Das zusätzliche Gewicht drückt auf den Beckenboden und dehnt ihn allmählich. So werden deine Organe und das wachsende Baby unterstützt.

Zusätzlich sorgen die Schwangerschaftshormone wie Relaxin und Progesteron dafür, dass deine Muskeln und Bänder weicher und flexibler werden – so auch der Beckenboden. Diese Veränderungen sind wichtig für die Geburt, aber sie schwächen gleichzeitig deine Beckenbodenmuskeln.

Was passiert mit dem Beckenboden bei und nach der Geburt?

Die Geburt selbst ist eine enorme Belastung für deinen Beckenboden. Besonders bei einer vaginalen Geburt muss er sich extrem dehnen, um deinem Baby den Weg in die Welt zu ermöglichen. Leider kann es dabei zu ernsthaften Folgen kommen, die zu einer längeren Erholungszeit führen können. Darunter: 

  • Überdehnungen der Muskeln
  • Verletzungen des Beckenbodens durch Kompression
  • Ab- oder Ausriss von Nerven, Bindegewebefasern oder Muskeln
  • Inkontinenz
  • Fremdkörpergefühle 
  • Abgesenkter Beckenboden (Prolaps)
  • Schwäche- oder Schweregefühl im Beckenbodenbereich [2]

Drei bis sechs Monate nach der Geburt leiden etwa 1/3 der Frauen unter einer Urininkontinenz, 1/10 unter einer Stuhlinkontinenz und 1 % unter einem Prolaps. Das Prolapsrisiko nimmt jedoch nach vaginaler Geburt mit jeder weiteren Geburt zu [4].

Diese Folgen sind jedoch individuell unterschiedlich und können in vielen Fällen mit gezieltem Beckenbodentraining vor und einige Wochen nach der Geburt gelindert oder sogar vollständig behoben werden. Gib deinem Körper Zeit, um sich zu erholen und unterstütze ihn gleichzeitig mit gezieltem Beckenbodentraining, wenn deine Hebamme grünes Licht gibt: 

Mit MyPelvi hast du die Möglichkeit, deine Beckenbodenmuskulatur mit modernster Technik zu stärken. Alles, was du tun musst, ist auf dem MyPelvi Stuhl Platz zu nehmen und dich zurückzulehnen. Die Arbeit übernimmt die Magnetwellentechnologie für dich, die mit bis zu 25.000 Muskelkontraktionen deinen Beckenboden sehr gezielt trainiert: 

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Postnatales Beckenbodentraining: Warum es so wichtig ist

Warum ist Beckenbodentraining nach der Geburt so wichtig? Dein Beckenboden ist das Fundament deines Körpers. Ein starker Beckenboden unterstützt deine Organe, verhindert Inkontinenz, stabilisiert deinen Rücken und verbessert deine Körperhaltung. 

Nach der Geburt ist Beckenbodentraining besonders wichtig, um deine geschwächten Muskeln zu stärken und mögliche Beschwerden wie unkontrollierten Urinverlust oder Schmerzen im unteren Rückenbereich zu lindern. 

Neben einer präzisen Anleitung ist es entscheidend, dass das Training nach der Geburt zu einem festen Bestandteil in deinem Alltag wird. Im Idealfall ist ein konsequentes Beckenbodentraining bereits Bestandteil sportlicher Aktivitäten vor der Schwangerschaft [3].

Je früher du mit einem sanften Training beginnst, desto besser unterstützt du deinen Körper bei der Regeneration. Besprich den genauen Zeitpunkt am besten mit deiner Hebamme, um schnell wieder fit zu werden und deinem Körper gleichzeitig genug Ruhe zu bieten. 

Wie lange sollte man den Beckenboden nach der Geburt schonen?

In den ersten Wochen nach der Geburt braucht dein Beckenboden vor allem eins: Schonung. Wie lange sich dein Beckenboden nach der Geburt schwach anfühlt, hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art der Geburt, deinem körperlichen Zustand vor der Schwangerschaft und ob es Komplikationen gab. 

In der Regel ist der Beckenboden in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt am schwächsten. In dieser Zeit solltest du auf schweres Heben und intensiven Sport verzichten und ihm besonders viel Ruhe gönnen.

Wann kann ich mit Beckenbodentraining nach der Geburt beginnen?

Leichte Beckenbodenübungen kannst du oft schon wenige Tage nach der Geburt machen – am besten in Absprache mit deiner Hebamme oder deine:r Ärzt:in. Es geht dabei nicht darum, den Beckenboden sofort intensiv zu trainieren, sondern ihn langsam wieder wahrzunehmen und die Durchblutung zu fördern. 

Gönne dir und deinem Beckenboden mindestens sechs Wochen Ruhe, bevor du mit gezieltem Training beginnst. Sanfte Rückbildungsübungen oder Spaziergänge sind in der Phase direkt nach der Geburt. 

Nach sechs bis acht Wochen kannst du deinen Beckenboden gezielt mit dem Beckenbodentraining von MyPelvi unterstützen. Das Beste? Du musst dich für dieses Training nicht selbst anstrengen, sondern kannst dich einfach für 22 Minuten in Alltagskleidung zurücklehnen: 

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Wie lange nach der Geburt kann man mit Beckenbodentraining beginnen?

Je länger du mit dem Beckenbodentraining wartest, desto schwieriger kann es werden, den Beckenboden wieder vollständig zu stärken. Zwar ist es theoretisch nie zu spät, mit dem Training anzufangen, aber der Aufwand wird mit der Zeit größer, und es erfordert mehr Disziplin und Geduld, um spürbare Erfolge zu erzielen. 

Wenn der Beckenboden zu lange unbeachtet bleibt, können Folgen wie anhaltende Inkontinenz, eine Senkung der Organe oder Rückenschmerzen auftreten, die oft schwerer zu beheben sind. 

Fange also früh an, um deinen Körper nach der Geburt mit Beckenbodentraining von MyPelvi zu unterstützen.  

Wie kann ich meinen Beckenboden nach der Geburt am besten trainieren? 

Wichtig ist es, dass du dir nach der Geburt Unterstützung für dein Beckenbodentraining suchst, egal wie “fit” du vorher warst. Dein:e Expert:in kann so auf ein funktionales Zusammenspiel von Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur achten und dir helfen, deine Körpermitte zu kräftigen. 

Folgende Besonderheit solltest du in den ersten Wochen des Trainings besonders beachten: 

  • Dein Beckenboden ist geschwächt und desensibilisiert und es kann einige Tage dauern, bis du ihn wieder richtig wahrnehmen und anspannen kannst.
  • Vermeide schweres Tragen, Schieben, Heben, Springen oder intensives Krafttraining, denn bei zu hoher körperlicher Beanspruchung haben deine Muskeln Schwierigkeiten, sich zu regenerieren und in ihre alte Form zurückzukommen.
  • Nach der Geburt besteht ein erhöhter Druck im Bauchraum, der die Beckenboden- und Bauchmuskeln nach unten bzw. außen schiebt. Vermeide Pressatmung, starkes Pressen beim Toilettengang, starkes Husten und Niesen (vor allem in gekrümmter Haltung) und intensive sportliche Betätigung.
  • Dein Körper signalisiert eine Überbelastung wie folgt: starke Schmerzen im Bereich des Nackens, der Wirbelsäule und des Beckens, die nicht nachlassen sowie ein Druckgefühl im Unterleib [1]. 

Wenn du Auffälligkeiten bemerkst, hole dir ärztliche oder therapeutische Beratung ein oder ziehe deine Habamme zurate.

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Wann ist der Beckenboden nach der Geburt wieder normal?

Wann sich der Körper nach einer Geburt wieder “normal” anfühlt, Verletzungen geheilt sind und die Muskeln wieder an Spannung gewinnen, ist sehr individuell. Bei manchen Frauen fühlt sich der Beckenboden bereits nach drei bis sechs Monaten wieder „normal“ an, während es bei anderen bis zu einem Jahr oder länger dauern kann. 

Wichtig ist, dass du auf deinen Körper hörst und ihm die Zeit gibst, die er braucht. Mit regelmäßigem Training, wie dem Beckenbodentraining von MyPelvi und genügend Geduld wirst du merken, wie sich dein Beckenboden nach und nach erholt.

Dein Beckenboden ist während und nach der Schwangerschaft enormen Belastungen ausgesetzt. Doch die gute Nachricht ist: Mit gezieltem Beckenbodentraining kannst du viel dafür tun, dass er sich wieder gestärkt anfühlt und du dich in deinem Körper wohlfühlst. Es ist nie zu spät, damit anzufangen – ob sechs bis acht Wochen nach der Geburt oder Monate später. Dein Beckenboden wird es dir danken!

Referenzen

1) https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-1020-5883
2) https://link.springer.com/article/10.1007/s41972-022-00168-8
3) https://link.springer.com/article/10.1007/s41906-017-0201-2
4) https://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024/0040-5930/a000003?journalCode=tum

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